1. Advent. Wir zünden die erste Kerze an, die traditionell für Hoffnung steht.
Ich frage mich jedes Jahr aufs Neue staunend, wie es sein kann, dass wir schon wieder Advent feiern. Bereit bin ich gefühlt nie.
Die Adventskalender für die Kids sind noch nicht vollständig gefüllt. Der Adventskranz auf ein Minimum reduziert.
Und doch bin ich fest entschlossen, dass sich diese Unvollkommenheit und innere Hast nicht in meinem Herzen spiegeln sollen. Denn Advent bedeutet nicht Perfektion. Sondern Hoffnung.
Hoffnung darauf, dass Gott selbst in unser unvollkommenes Leben tritt – so wie es ist. So zünde ich auf meinem unvollkommenen Kranz voller Überzeugung diese erste Kerze an: Die Kerze der Hoffnung.
Kerze der Hoffnung
Ich weiss ja nicht, wie es dir geht. Aber so eine ordentliche Portion Hoffnung ist tatsächlich etwas, was ich in meinem Leben gebrauchen könnte. Nicht unbedingt für mich persönlich. Sondern irgendwie grösser gedacht. Wenn ich auf die Welt schaue, dann sehe ich grad so viel Dunkles und Schweres.
Diese unscheinbare Kerze will nun erst recht entzündet werden. Sie bringt mir symbolisch die Hoffnung, die Gott vor mehr als 2000 Jahren mit der Geburt von einem kleinen Baby in die Welt gebracht hat, nahe. Der Hoffnung, die der Prophet Jesaja Jahrhunderte vor diesem Ereignis mit diesen Worten beschrieb:
«Das Volk, das im Dunkeln lebt, sieht ein grosses Licht; für alle, die im Land der Finsternis wohnen, leuchtet ein Licht auf»… «Denn uns wurde ein Kind geboren, uns wurde ein Sohn geschenkt. Auf seinen Schultern ruht die Herrschaft. Er heisst: wunderbarer Ratgeber, starker Gott, ewiger Vater, Friedensfürst.» (Jesaja 9, 1+5)
Ich fühle mich dem Volk, das im Dunkeln lebt, nahe. Und sehne mich nach dem versprochenen Licht. Nach Hoffnungsschimmern, die sich leise einen Weg in mein Leben und in diese Welt bahnen. Viel später sagte Jesus selbst von sich:
»Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, braucht nicht im Dunkeln umherzuirren, denn er wird das Licht haben, das zum Leben führt.« (Johannes 8,12)
Hoffnung ist mehr als Optimismus
Diese Hoffnung, die wir als Christen mit Jesus haben, ist mehr als ein leeres, optimistisches Denken. Es ist das Vertrauen, dass Gott mitten in den Herausforderungen des Lebens treu ist. Und den Durchblick behält. Dass es keinen Ort gibt, der zu dunkel ist für seine Liebe.
Paulus schrieb später, nach dem Tod von Jesus den Römern:
«Deshalb bete ich, dass Gott, der euch Hoffnung gibt, euch in eurem Glauben mit Freude und Frieden erfüllt, sodass eure Hoffnung immer grösser wird durch die Kraft des Heiligen Geistes.» (Römer 15,13)
Diesem Gebet schliesse ich mich in diesem Advent an. Dabei vertraue ich darauf, dass selbst wenn ich mich fühle, als würde ich im Dunkeln tappen, doch dieses Licht in und für mich brennt. Und ebendiese Hoffnungsschimmer immer wieder mein Herz erreichen dürfen.
Licht, das die Finsternis erhellt
Hoffnungsvoll stimmt mich auch Jesajas Bild vom Licht, das für das Volk in der Finsternis aufleuchtet (Jesaja 9):
Erleben wir nicht genau das jeden Morgen neu?
Egal wie dunkel die Nacht ist. Sobald die ersten Sonnenstrahlen ihren Weg auf die Erde finden, muss die Dunkelheit weichen. Immer. Selbst wenn Wolken im Weg hängen. Kleine Lichtschimmer bahnen sich einen Weg durch jede noch so kleine finstere Ritze und vermögen Räume zu verändern und zu erhellen.
Manchmal sind es nur kleine Lichtstreifen, die scheinbar mühelos durch die Dunkelheit gleiten. Aber egal wie klein sie sind, sie lassen erahnen, welch gewaltige Kraft in ihnen steckt.
Sie sind Boten der Hoffnung. Einer Hoffnung, dass die Finsternis irgendwann ganz weichen muss. Ich vertraue darauf, dass dieses Licht, gefüllt von hoffnungsvoller Liebe, seinen Weg auch immer wieder in mein Herz bannt.
Solche Hoffnungsschimmer wünsche ich dir in der nächsten Woche für dein Leben.
Vielleicht magst du heute auch eine Kerze der Hoffnung anzünden – als Symbol für Gottes Licht, das in dein Leben leuchtet. Nimm dir einen Moment, um bewusst innezuhalten und deine Hoffnung neu auf Gott auszurichten.
Wenn du Lust hast, kannst du auch auf Insta, Facebook oder der Whatsappgruppe vorbei schauen. Ich werde jeden Tag eine kleine Vertiefung posten. Uns selbstverständlich darfst du gerne auch noch andere Menschen zu dieser kleinen Adventsreflektion einladen.