Ich finde, Glauben kann ganz schön verwirrend und manchmal auch anstrengend sein. Gott zu hören ebenso. Gerade jetzt, in der aktuellen Lage prasseln so viele Ansichten aufeinander. Viele beanspruchen für sich, dass sie von Gott die „Wahrheit“ gehört haben – und doch kann die sehr verschieden aussehen.
So bin ich immer wieder dankbar, wenn ich merke, dass es unseren „Helden“ in der Bibel wohl nicht sehr anders ging, als uns heute.
In der aktuellen „Atempause“-Ausgabe, durfte ich mich mit dem Leben von Elija auseinandersetzen – und das passt gerade ganz gut.
Gottes Reden
Denn: wer kennt es nicht? Wir sehnen uns nach Gottes Reden und Wirken in unserem Leben. Möchten spektakuläre Wunder erleben, die von Gottes Grösse und Güte zeugen. Besuchen Konferenzen und Veranstaltungen oder folgen unseren Lieblingspredigern auf Social Media. Und ich bin von Herzen dankbar für all die Mittel (&für all die Blogs ;-)), die wir heute haben, um uns vertieft mit Gottes Wort auseinanderzusetzen.
Auch Elija erwartet Grosses von Gott. Zu recht, wie ich finde. Denn er kommt aus einer Zeit der Verfolgung heraus. Ist erschöpft, müde und sehnt sich nach Gottes Macht und seinem Eingreifen. Ich gehe davon aus, dass auch er eine klare Vorstellung davon hatte, wie Gott dies demonstrieren und ihn wieder aufrichten soll. So erwartet er Gott zuerst einmal im Lauten und Spektakulären.
Aber da war Gott nicht…
Gott begegnet Elija nicht im Lärm der Welt. Den Urtext von Vers 12 kann man auch als „reden mit einer stillen, dünnen, feinen Stimme“ übersetzen. Luther wählte in seiner Übersetzung das Wort „säuseln“.
Gott ist so mächtig, dass er keine lauten Worte benötigt, um die Tiefen unserer Herzen zu berühren.
Er braucht nur uns. Die wir bereit sind, zuzuhören. Die Stille auszuhalten und zu warten. Denn: Im ganz Kleinen kann Gewaltiges geschehen.
So rüstet Gott Elija hier mit seiner sanften Stimme in der Stille wieder her.
Ganzheitlich. Und obendrauf gibt er ihm noch einen neuen Auftrag, der sich prägend für kommende Generationen auswirkt.
Ich bin ermutigt, vermehrt die Stille zu suchen. Mich nicht vom Lärm der Welt & von all den Meinungen ablenken zu lassen, sondern selber ganz genau und ganz ehrlich auf Gott zu hören. Auf das, was er mir zu sagen hat.
Dieser Text ist in einer gekürzten Fassung in der Bibellese Zeitschrift «Atempause 4/21» erschienen.