Dieser Text bezieht sich auf die Bibelstelle in 2 Mose 7,25 – 8,11.
Auf dem Titelbild ist die Hochzeitseinladung, die mein Mann und ich damals unseren Freunden und Verwandten verschickt hatten.
Diesen Monat feiern wir bereits 15 Jahre Ehe. Juhuii! 🙂 Und ich denke immer noch sehr gerne an unser wunderschönes Hochzeitsfest zurück. An die Freude und Ausgelassenheit, die an diesem Tag spürbar war. An all die lieben Menschen, die mit uns gefeiert – und sich mit und an uns gefreut haben. An das wunderbare Wetter, das atemberaubende Bündner Bergpanorama und das feine Essen. Die gute Musik und die irischen Tänze. Und daran, wie mein Hochzeitskleid plötzlich gebrannt hat. Aber das ist eine andere Geschichte…
Unsere Hochzeitseinladung im Jahr 2007 war als Klappkarte gestaltet: Auf dem Cover war ich als Prinzessin verkleidet, die einen Frosch küsst. Beim Aufklappen der Karte wurde aus dem Frosch mein Mann. Weil wir es passend und lustig fanden, druckten wir 2. Mose 7,28 ab:
„Die Frösche werden in den Palast kommen: sogar in dein Schlafzimmer und auf dein Bett.“
Unser Humor kam nicht bei allen Menschen in unserem Umfeld gut an. Mehrmals wurden wir darauf angesprochen, ob uns bewusst sei, dass wir einen Vers aus den Plagen gewählt hätten… Und dass dies vielleicht nicht das beste Omen für eine gute Ehe sei…
Die Frösche in unserer Ehe
Frösche oder gar eine Plage gibt es in unserer Ehe glücklicherweise keine. Abgesehen von den Kröten, die in unserem Garten wohnen.
Und doch: Da sind diese kleinen Dinge, die kein Problem darstellen, solange sie alleine daherkommen. Unscheinbare, kleine Angewohnheiten von mir zum Beispiel, die meinen Mann nerven. Oder schwierige Charakterzüge. Es könnte auch ein Hobby sein, das mein Mann weder mit mir teilt, noch Begeisterung dafür aufbringen kann.
Kleine Frösche, die immer mal wieder aufquaken und Unruhe bringen.
Im Idealfall entlarvt man diese Dinge. Spricht darüber. Sucht gemeinsam Lösungen. Entfernt sie gegebenenfalls. Häufen sie sich jedoch, weil man sie nicht früh genug und richtig bekämpft, können sie durchaus zur Plage werden.
Dieser scherzhaft gemeinte Vers auf unserer Hochzeitseinladung über die Froschplage hat somit doch unfreiwillig eine tiefe Bedeutung bekommen.
Plagenbekämpfung
Gibt es in deinem Leben auch solch kleine Dinge, die drohen, zur Plage zu werden?
Als „Plagenbekämpfung“ für alle möglichen Plagen im Leben, forderte Paulus die Christen in Ephesus auf, wachsam zu sein (Apostelgeschichte 20,31). Achtzugeben auf sich selbst und auf andere (V28).
So möchte ich mich den Fröschen in meinem Leben (und meinen Beziehungen) stellen. Hinschauen und aktiv werden im bekämpfen. Indem ich achtsam bin. Zu mir – und anderen.
Dieser Text ist in einer gekürzten Fassung in der Bibellese Zeitschrift «Atempause 1/22» erschienen.